Das Outback

3 08 2010

Nachdem wir die Ostküste mit dem Bus bereist und den Norden mit dem Flugzeug überwunden haben, haben wir uns für den Weg ins Outback für eine Zugfahrt mit dem Ghan entschieden. So sind wir also stundenlang oder schon eher tagelang mit der Bahn durchs Outback gefahren. Wir hatten viiel mehr Platz als wir es erwartet hatten und konnten unsere Lehnen sogar fast bis in Liegeposition kippen. Das hat die Fahrt zum Glück recht angenehm gemacht. Was wir nicht verstanden haben war, dass wir nachts ne halbe Ewigkeit nur an einer Stelle standen. Aber wir wurden am Morgen auch direkt aufgeklärt, dass sich keiner Sorgen machen muss und das zum geplanten Zeitplan gehört. Ahhhja 😉 Naja gut, irgendwann sind wir ja schließlich dann doch noch in Alice Springs angekommen. Dort wurden wir leider mit kalten 10 Grad und Regen empfangen =(  Und auch sonst hat die Stadt im Roten Zentrum nicht sehr viel zu bieten – außer stinkende Aborigines, die man schon riecht bevor sie da sind =/ Außer einem Stadtbummel, dem Besuch einiger Aborigine Kunstgalerien und einem Spaziergang zu 2 Aussichtspunkten konnte man dort nicht viel machen. Deswegen waren wir auch froh, als unsere gebuchte Outbacktour endlich losging. Obwohl wir in Anbetracht des Wetters auch etwas Angst hatten, dass wir nun nur im Regen rumlaufen und vor allem schlafen müssen. Wie bei jeder Tour wurden von unserem Guide Dan mit dem Bus am Hostel abgeholt. Dan hatte schon ein Paar andere Mädels eingeladen und als er sagte, dass nur noch eine Person fehlt haben wir gemerkt, dass wir scheinbar eine reine Mädelsgruppe sind. Bis wir den letzten Teilnehmer eingesammelt haben: ein ca. 55 jähriger Mann, der leider nicht ganz zu uns gepasst hat, dazu noch etwas eigen war und zur Witzfigur der Tour wurde 😉 Als der Bus schließlich komplett war sind wir losgefahren ins Niemandsland 🙂 An diesem ersten Tag haben wir nur einen Stop gemacht bei einer Kamelfarm. Wenn man wollte konnte man Kamelreiten. Eine ganze Runde von ca. 2 min für keine Ahnung mehr wieviel Dollar *g* Nein Moment, ein zweiter kurzer Stop kam noch dazu, allerdings eher unfreiwillig. Denn irgendwann haben wir plötzlich viele Autos vor uns gesehen und ich dachte erst..hä? ein Stau im Outback, das kann doch nicht sein. War es auch nicht, zu mindest nicht direkt. Die Autos standen nur alle da und haben gewartet oder beratschlagt, da die Straße überflutet war. Manche haben sich durch getraut, manche nicht. Nach kurzem Betrachten des Spektakels haben wir eine Plane gezückt mit der die Autolüftung (?) abgedeckt wurde und mit gedrückten Daumen sind wir durch den kleinen See gefahren. Zum Glück ist alles gut gegangen und wir konnten unsere Tour wie geplant fortsetzen =) Und auch das Wetter wurde besser je weiter wir fuhren. Als wir unseren Campingplatz erreicht haben war es mittlerweile schon dunkel. Nachdem wir unser Abendessen gekocht und gegessen hatten und uns noch etwas am Lagerfeuer aufgewärmt haben kam das Schlimmste. Die Nacht in den Swags, draußen unter freiem Himmel, bei ca. 0-3 Grad. *brrrrrrrrrrrr*  Ich hatte lange Hosen an, ein langes Shirt, meine Fleecejacke mit Kapuze und den Schal. Mich friert es jetzt noch wenn ich dran denke und besonders eklich war, dass es auch noch so feucht war, dass der Schlafsack und alles was raushing nass wurde. Wenn man morgens dann auch noch aus dem Schlafsack ins Kalte raus musste, wurde es auch nicht angenehmer. Aaaaber es hat sich alles gelohnt…wir mussten um 5 Uhr aufstehen, dass wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang beim Kings Canyon sind. Dort sind wir auf einem 3 stündigen Walk den Felsen hochgestiegen und haben die Schlucht umrundet. Die Fotos davon können die Wirklichkeit leider gar nicht zeigen, weil man die extreme Tiefe und Größe nicht wahrnimmt. Danach mussten wir am neuen Campingplatz erstmal unser Lager aufbauen, bevor es direkt weiterging zum Kulturzentrum, in dem wir uns eine Weile umschauen konnten. Von dort aus konnten wir auch das erste mal den Ayers Rock oder einheimisch Uluru von relativ naher Entfernung sehen. Das war so cool, als man ihn das erste mal so nah erblickt hat und dieser riesen Fels in erreichbare Nähe rückte. Anschließend sind wir zum Aussichtspunkt gefahren um den Ayers Rock bei Sonnenuntergang zu beobachten. Postkartenmotive! Danach hat die Energie nur noch fürs Abendessen gereicht…der nächste morgen begann erst (!) um 5.30 Uhr. Wir sind losgedüst um den Uluru auch nochmal bei Sonnenaufgang zu sehen, als Schatten oder Silhouette vor dem orange-dunkelbauen himmel. Nachdem die Sonne über dem Horizont war ging es direkt weiter mit unserem straffen Zeitplan. Die nächste Station waren die Kata Tjutas, was soviel bedeutet wie viele Köpfe. Wenn man sich die Felsen anschaut kann man glaub ich auch ganz gut verstehen warum diese so heißen 😉 Dort sind wir den vorgegebenen Walk gelaufen durch die Köpfe, an ihnen vorbei und über sie drüber. Nach unserem Lunch, für das wir kurz zum Campingplatz zurück gefahren sind, kam endlich das Highlight. Der Uluru aus nächster Nähe. Die Farben wenn der Fels von der Sonne angestrahlt wird sind einfach unglaublich. Der rote Stein, mit grünen Bäumen und einem total intensiv blauem Himmel. Da die Aborigines von der Besteigung ihres Wahrzeichens nicht besonders begeistert sind, haben wir diese auch gemieden und haben stattdessen den Basewalk gemacht der einmal komplett um den Ayers Rock herum führt. So hat man ihn einmal von allen Seiten gesehen 🙂 Es war einfach total beeindruckend diesen riesen Felsbrocken endlich ‘live’ zu sehen und es sah wirklich genauso aus wie man es von den ganzen Fotos, Postkarten und co kennt. Einfach genial! Nachdem wir am Uluru den Sonnenuntergang abgewartet haben sind wir zurück zu unserem Lager gefahren, haben zu Abend gegessen und anschließend gemeinsam Marshmallows am Feuer gegrillt. Am nächsten morgen mussten wir unsere ganze Campingausrüstung zusammen packen, denn wir haben uns aufgemacht Richtung Süden. Auf der Fahrt haben wir dem Uluru ein letztes mal zu gewunken, bevor wir uns die nächsten Stunden im Auto vertreiben mussten. Durch den leichten Schlafmangel haben die meisten nur vor sich hingedöst und sind aufgeschreckt wenn wir an ein paar tierischen Highlight vorbeifuhren. Wir haben auf der Fahrt durchs Outback, wilde Pferde und Kamele, Emus, Kängurus, Rinder, Schafe und einen Fuchs gesehen. Am späten Nachmittag hatten wir unseren Zwischenstopp Coober Pedy erreicht. Coober Pedy ist für seine Opalminen bekannt. Im Sommer ist es unerträglich heiß weshalb alle Einwohner in unterirdischen Höhlen wohnen. Nach unserer Ankunft haben wir eine kleine Führung durch eine alte Opalmine bekommen und anschließend konnten wir noch Kängurus füttern und ein Joey (babykänguru) halten =) Nach unserer Nacht im Höhlenhostel sind wir morgens noch zu den gebuddelten Steinhaufen gelaufen und haben nach Opalen gesucht. Ich hab aber natürlich nichts gefunden 😉 Gegen Mittag sind wir mit dem Bus wieder weiter Richtung Süden gefahren, wir hatten schließlich noch einige km zu überwinden. Einen kurzen Sightseeing Stop gab es zwischendurch noch beim LakeHart, einem Salzsee, der normalerweise nur aus einer weißen Fläche besteht. Durch den ganzen Regen haben wir ihn allerdings auch mit Wasser gesehen…Am späten Nachmittag sind wir in Port Augusta eingetrudelt. Eigentlich sollten wir dort nochmals in Swags schlafen, aber wir hatten Glück und konnten für einen Aufpreis von 7 Dollar in einem Bungalow schlafen. Der nächste Tag war dann zugleich auch unser letzter. Bevor es zurück in die Zivilisation ging haben wir noch einen Ausflug in den Mount Remarkable National Park gemacht. Dort konnte sich jeder einen Walkingtrack aussuchen den er machen wollte und anschließend gab es ein Barbecue-Lunch. Allerdings im Regen, denn je weiter wir in den Süden kamen desto schlechter wurde das Wetter wieder. Nach einigen weiteren Stunden Busfahrt haben wir Abends endlich unser Ziel Adelaide erreicht 🙂 Wir haben uns alle verabschiedet und jeder wurde bei seinem Hostel abgesetzt. Das war das Ende einer wunderschönen, aufregenden, spannenden, genialen Tour 😀



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